"Der Cilento ist landschaftlich und kulturgeschichtlich eines der vielseitigsten Wandergebiete Süditaliens. Meer und Berge liegen nah beieinander, bäuerliche Kulturlandschaften mit uralten Olivenhainen wechseln sich mit duftender Macchia und lauschigen Wäldern ab."
"Der Cilento ist landschaftlich und kulturgeschichtlich eines der vielseitigsten Wandergebiete Süditaliens. Meer und Berge liegen nah beieinander, bäuerliche Kulturlandschaften mit uralten Olivenhainen wechseln sich mit duftender Macchia und lauschigen Wäldern ab."
In seinem Reise- und Wanderführer "Cilento aktiv mit Costa di Maratea" beschreibt der Süditalien-Experte und Wanderführer Peter Amann 26 Wandertouren.
Mit freundlicher Genehmigung des Autors dürfen wir Ihnen diese Touren kurz vorstellen. Ausführliche Informationen zu den jeweiligen Wanderungen (inkl. Kartenmaterial) finden Sie in besagtem Buch.
Wir wünschen Ihnen nun einen guten Vorgeschmack auf Ihren Wander-Urlaub im Cilento!
Selbst ohne den Spaziergang lohnt die kurze Fahrt von Paestum hoch zum Santuario Madonna del Granato. So wie Capáccio die mittelalterliche Nachfolgesiedlung von Paestum war, so lebt der Hera-Kult in der Verehrung der Granatapfel-Madonna fort. Vom Kirchenvorplatz genießt man einen herrlichen Blick auf die Sele-Ebene mit den antiken Tempeln von Paestum, den Golf von Salerno und die Amalfitana. Oberhalb der Kirche liegen die Ruinen von Capáccio Vecchio.
Der Monte Vésole ist einer der besten Aussichtsgipfel des nördlichen Cilento! Am Fuße des Berges wurde noch bis ins 20. Jh. in zwei kreisrunden ausgemauerten Gruben (sog. nevere) im Winter Schnee gesammelt, zu Eis gepresst und zwischen isolierenden Schichten von Farnen, Blättern und Spreu aufbewahrt. Mit Maultieren Fuhre um Fuhre zu Tal gebracht, wurde das Eis auf Sommerfesten z. B. zu erfrischender Granita verarbeitet.
Charakter: Einfache, sehr lohnende Gipfelbesteigung auch mit Kindern.
Gehzeit gesamt: ca. 1 Std. 15 Min.
Länge: ca. 3 km.
Auf der Halbinsel zwischen Agròpoli und S. Maria di Castellabate ist die Zeit stehen geblieben. Nicht nur Kindern macht es Spaß, durch den verlassenen Ort S. Giovanni zu streifen. Auf alten Ackerterrassen und in aufgegebenen Olivenhainen breitet sich duftende Macchia aus, während unter der Erde die Reste des antiken Trezene schlummern. Die weit verbreiteten hohen Büschel des Mauretanischen Riesengrases (Ampe-lodesmos mauretanicus) sind ein Indiz dafür, dass hier Hirten gelegentlich Feuer legen.
Charakter: Mittelschwere Rundwanderung mit weiten Landschaftsblicken. Breite Schotterpisten und alte Wirtschaftswege. Längere Abschnitte im offenen Gelände, teils Schatten.
Gehzeit gesamt: ca. 4 Std.
Länge: 12 km.
Laut Strabon verdanken das Kap und die vorgelagerte Insel ihren Namen der Sirene Leucosia. Der Sage nach suchte sie hier den Tod, nachdem Odysseus sich, scheinbar unbeeindruckt von ihrem ver-führerischen Gesang, von seinen Mannen hatte vorbeirudern lassen. Besonders zauberhaft ist der Küstenabschnitt zwischen Punta Licosa und Punta Ogliastro. In diesem Abschnitt verläuft ein schmaler Pfad mit leichtem Auf und Ab unmittelbar am Meer, teils im Schatten hoher Schirmpinien, teils durch duftende Küstenmacchia. Zwischen S. Marco di Castellabate und der Punta Licosa genießt man die Blicke auf den Golf von Castellabate, die Punta Tresino, die Amalfitana und bei guter Sicht sogar Capri.
Charakter: Einfache Streckenwanderung ohne nennenswerte Höhenunterschiede. Unterwegs kann man auf bezeichnetem Weg zum Monte Licosa aufsteigen.
Gehzeit gesamt: einfach 2 – 2 Std. 30 Min.
Länge: 7 km einfach.
Der Aufstieg zur verfallenen Marine-Beobachtungsstation oberhalb der Punta Licosa ist eine lohnende „Bergtour”, auch für Kinder. Im Frühsommer überziehen blühende Zistrosen die Hänge.
Charakter: Einfache Gipfelbesteigung, für Kinder eventuell mittelschwer.
Gehzeit gesamt: ca. 2 Std. 30 Min.
Länge: 11 km.
Vom Monte della Stella liegt einem der Süden Kampaniens zu Füßen. Wie der Monte Gelbison, seit Urzeiten ein heiliger Berg, hatte er in der Antike auch praktische Bedeutung als Signalstation zwischen Poseidonia (Paestum) und Elea (Velia). Den kegelförmigen Berg, ursprünglich Monte Cilento genannt, umgibt ein Kranz mittelalterlicher Orte. Mitte August strömen Pilger aus allen Himmelsrichtungen zum Santuario della Madonna della Stella, das sich unterhalb des Gipfels anstelle einer alten Langobardenfestung erhebt. Die Radarstation auf dem Gipfelplateau ist eine der wichtigsten Flugleitstellen Süditaliens.
Charakter: Abschnittsweise steiler Anstieg auf deutlichem Pfad, der z. T. schattig über einen aussichtsreichen Grat führt. Zurück auf demselben Weg. Der Gipfel ist von Omignano aus auch mit dem Auto zu erreichen.
Gehzeit gesamt: ca. 3 Std.
Länge: 8 km.
Dieser „Umweg“ durch das bäuerliche Hinterland verbindet zwei reizvolle Küstenorte miteinander. Frei von Durchgangsverkehr ist Póllica, einer der hübschesten Orte im westlichen Cilento.
Charakter: Verkehrsfreie Straßen und Feldwege, herrliche Ausblicke.
Gehzeit gesamt: ca. 4 – 5 Std.
Länge: 15 km.
Der Höhenzug im Südwesten der Calore-Schucht ist ein kleines Wanderparadies mit viel Belvedere.
Die Pro Loco hat in den Orten Capizzo, Magliano Vètere und Magliano Nuovo Wandertafeln aufstellen und Wege markieren lassen.
Charakter: Tolle Ausblicke und schattige Wälder. Felsstufen, Kammpfade und breite Wirtschaftswege.
Gehzeit gesamt: ca. 3 Std 30 Min.
Länge: 9 km.
Der Calore bildet auf seinem Lauf von den Hängen des Monte Cervati bis ans Tyrrhenische Meer fünf Schluchten, die eindrucksvollste ist jene zwischen Felitto und Magliano. Hier leben die selten gewordenen, nachtaktiven Flussotter.
Charakter: Abschnittsweise rutschige Wege durch eine kühle Schlucht, meist Waldschatten. Leichte Kletterpassagen.
Gehzeit gesamt: 2 Std.
Länge: 4 – 5 km.
Seit dem 5. Jh. v. Chr. hält auf der 1.125 m hohen Costa Palomba eine in den Fels geschlagene, heute rätselhaft wirkende Figur eines Kriegers oder Schamanen Wache über das Valle del Calore, das sich im Südwesten ausbreitet. Lukaner besuchten den heiligen Ort, der auch heute nichts von seiner Ausstrahlung eingebüßt hat. Im Dialekt heißt die Figur Antece, der Vorfahre. Ein herrlicher Fleck für ein Picknick, oder auch um den Sonnenuntergang zu erleben.
Charakter: Einfache Wanderung auf Forstwegen und Pfaden.
Gehzeit: 1 Std. hin und zurück.
Länge: 2 km hin und zurück.
Der sympathische Bergort Valle dell’Angelo ist Ausgangs- und Endpunkt dieser abwechslungsreichen Rundwanderung am Oberlauf des Calore.
Beeindruckende Bergpanoramen wechseln mit Wiesen und lauschigen Wäldern ab.
Ein Abstecher führt zur Grava di Vesalo, einem abgrundtiefen Karstschlund.
Charakter: Abwechslungsreiche Tageswanderung auf überwiegend breiten, teils schattigen Wegen.
Gehzeit gesamt: ca. 6 Std.
Länge: 18 km.
Aus allen Himmelsrichtungen erreichen Pilgerwege das Marienheiligtum Madonna della Neve auf dem Monte Cervati, mit 1899 m der höchste Gipfel des Cilento. Die schönste Route führt durch ausgedehnte Buchenwälder, über Almweiden und vorbei an eindrucksvollen Karstformationen von Piaggine heran.
Charakter: Tagesrundwanderung auf meist breiten, größtenteils markierten Wegen. Brunnen unterwegs.
Gehzeit gesamt: 5 – 6 Std.
Länge: 15 km.
Von Novi Vélia führt ein alter Pilgerweg zum Santuario della Madonna del Sacro Monte auf den Gipfel des 1.705 m hohen Monte Gelbison. Gelegentlich trifft man unterwegs Pilger, die zum Teil barfuß bis zum Heiligtum aufsteigen, die meisten fahren jedoch auf der kurvenreichen Straße mit dem Auto hoch. Am letzten Mai-Sonntag und am zweiten Sonntag im Oktober bewegen sich allerdings ganze Menschenströme zu Fuß auf den heiligen Berg.
Charakter: Angenehmer Anstieg auf breiten Wegen durch schattige Wälder, auf demselben Weg zurück.
Gehzeit: Aufstieg 2 Std., Abstieg 1 Std. 30 Min.
Länge: 10 km (hin und zurück).
Die Ausgrabung des antiken Elea (Vélia) ist eine der UNESCO-Weltkulturerbestätten. Weniger der Ruinen wegen, die in Paestum bedeutsamer und eindrucksvoller sind, sondern weil hier vor 2.500 Jahren Gedanken gedacht wurden, die zur Grundlage der Moderne zählen. Um die Lehre seines Lehrers Parmenides zu verteidigen, erfand Zenon z. B. die Paradoxa – Beweise, die sich gegen („para“) die im Volk verbreiteten Meinungen („doxa“) richteten. Berühmt ist das Paradoxon vom Wettlauf zwischen Achilles und der Schildkröte, aber das ist eine andere Geschichte. Nach Vélia verirren sich nur selten Touristenbusse – und was wenige wissen: Innerhalb der archäologischen Zone kann man herrlich wandern.
Charakter: Leichte Streckenwanderung mit weiten Landschaftsblicken.
Gehzeit: Hin und zurück 1– 2 Std.
Länge: 3 km.
Schöne Ausblicke und schattige Wälder wechseln sich auf dieser Rundwanderung ab. Vom 701 m hohen Gipfel des Castelluccio genießen wir einen 360 °-Blick.
Charakter: Mittelschwere Wanderung auf Wald- und alten Wirtschaftswegen mit anfänglich steilem Aufstieg auf Treppenwegen und auf dem Rückweg teils steilem Abstieg auf Schotterpisten nach Pisciotta (Stöcke!).
Gehzeit gesamt: 3 Std. 30 Min.
Länge: 10 km.
Am Capo Palinuro läuft die Cilento-Küste zur Hochform auf. Die senkrecht aus dem Meer aufsteigenden Kalkfelsen dienten bereits frühen Seefahrern zur Orientierung, flößten ihnen aber auch Angst ein. In der Aeneis schildert Vergil den Tod des Steuermannes Palinuros. Vom Hochplateau bietet sich ein herrlicher Rundblick. Von Februar bis März blüht auf schattigen Felsen in Meeresnähe die Palinuro-Primel (Primula palinuri), endemisches Glazialrelikt und Emblem des Nationalparks.
Charakter: Spaziergänge mit Fernblick.
Gehzeit: 1– 2 Std.
Das alte San Severino di Centola, bis Mitte des 19. Jh. noch San Severino di Camerota, erhebt sich auf einem Felsgrat über der Mingardo-Schlucht und dem modernen Ort gleichen Namens. Im 16. Jh. konnte unter spanischer Herrschaft vermeldet werden: „Muros buenos y castillo fuerte al pié de la tierra en una rocca.“ Die Festung hielt eine Schlüsselposition zur Kontrolle des Territoriums. Es bestanden Sichtverbindungen zu anderen Burgen und Küstenwachtürmen. Was früher von strategischer Bedeutung war, genießen wir heute als Belvedere. Beachten Sie jedoch, dass der Ort seit geraumer Zeit nicht mehr besichtigt werden kann.
Der alte Verbindungsweg, der von Camerota vorbei an der Cappella S. Antonio und dem verfallenen Iazzo S. Cono bis an die Mingardo-Mündung südlich des Arco Naturale ans Meer führt, ist als Wanderweg neu angelegt.
Charakter: Die aussichtsreiche Kurze-Hosen-Tour endet an einem tollen Badestrand. Breite Wege ohne Orientierungsschwierigkeiten.
Gehzeit gesamt: ca. 2 Std. 30 MIn. (einfach).
Länge: 9 km.
Östlich von Marina di Camerota erstreckt sich einer der wildesten Küstenabschnitte des Parco del Cilento. Der Porto degli Infreschi, ein kristallklarer Naturhafen am Golfo di Policastro, verdankt Kaltwasseraustritten seinen Namen. Früher nutzten Fischer die kühlen Grotten, um ihren Tagesfang frisch zu halten.
Charakter: Kurze-Hosen-Wanderung durch duftende Macchia auf meist guten Pfaden, Schotterpisten. Kurze Abschnitte auf kaum befahrener Teerstraße. Zahlreiche Badegelegenheiten unterwegs, kaum Schatten.
Gehzeit gesamt: ca. 3 Std. 30 Min. hin und zurück.
Länge: 12 km (hin und zurück).
Der Vallone del Marcellino ist eine wildromantische Talschlucht mit herrlicher Vegetation. Nach starken Regenfällen füllen sich die Gumpen mit Wasser. In den steilen Felsklippen nisten Falken. Am Ende der Wanderung wartet ein einsamer Kiesstrand am Golf von Policastro.
Charakter: Mittelschwere Streckenwanderung. Breite Pisten und Pfade, die etwas verwachsen sein können.
Gehzeit gesamt: 2 Std. 30 Min. – 3 Std. (einfach).
Länge: 8,5 km (einfach).
Charakter: Mittelschwere bis anspruchsvolle Rundwanderung, die ein bisschen Orientierungsgeschick erfordert.
Gehzeit gesamt: ca. 4 Std.
Länge: 10 km.
Westlich von Scário erstreckt sich wild und beinahe unberührt die Costa Massetta. Ein Wanderweg hoch über der Küste führt mit herrlichen Ausblicken durch duftende Macchia.
Charakter: Einfache Wanderung, wenn man auf dem Hauptweg bleibt bzw. nur zum Turm aufsteigt. Ohne gute Schuhe und etwas Bergerfahrung ist von den Abstiegen zum Meer abzuraten.
Gehzeit: ca. 45 Min. (einfach).
Länge: ca. 3 km.
Der Fiume Bussento entspringt am Fuße des M. Cervati. Bei Caselle in Pittari verschwindet er im Karst, um nach 8 km unterirdischem Lauf in einer faszinierenden Talschlucht unterhalb des mittelalterlichen Städtchens Morigerati wieder aufzutauchen.
Charakter: Einfache Rundwanderung, die v. a. auch Kinder spannend finden.
Gehzeit: ca. 1 Std. hin und zurück.
Länge: 2 km.
Hoch über Maratea erhebt sich eine 22 m hohe Christus-Statue aus weißem Beton, die mit ausgebreiteten Armen der Küste den Rücken zuwendet und ins Landesinnere blickt. Zu Füßen des Redentore genießt man einen der schönsten Ausblicke auf den Golf von Policastro und den südlichen Cilento.
Charakter: Kinderleichte Bergtour mit herrlichem Panorama. Zum Redentore (Erlöser) führt auch eine Straße hoch. Ihr folgen wir im Abstieg einige rasante Kurven lang. Ansonsten verläuft die Wanderung auf schönen alten Wirtschaftswegen.
Gehzeit: Auf- und Abstieg 2 Std.
Länge: 6 km.
Vom 1.277 m hohen verkarsteten Gipfel schweift der Blick nicht nur über die Costa di Maratea, sondern auch den Golf von Policastro, den südlichen Cilento und über die höchsten Gipfel der Basilikata und Kalabriens. An klaren Tagen ist sogar die Vulkaninsel Stromboli zu sehen.
Charakter: Anspruchsvolle Bergtour über teils stark verkarstetes Gelände und völlig ohne Schatten.
Gehzeit gesamt: 4 Std. 30 Min. – 5 Std.
Länge: 11 km.
Reizvolle Küstenwanderung durch duftende Macchia, mit Kindern ein Mini-Abenteuer. Küstenwachtürme wie die Torre Caina wurden im 16. Jh. errichtet, um nach Piratenschiffen Ausschau zu halten und die Bevölkerung durch Feuerzeichen rechtzeitig zu warnen. Daher der Ausspruch: Eine Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer!
Charakter: Leichte Wanderung, teils auf schmalem Felspfad, teils auf breitem, schattigem Weg. Trotzdem feste Schuhe anziehen!
Gehzeit: 1 Std. hin und zurück.
Länge: 4,5 km.
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